Serie Essstörungen – Magersucht
[Gastbeitrag von Frauke und Maja]
Magersucht
Sehr oft ist der Übergang von einer normalen Diät in die Magersucht (auch als Anorexia nervosa bezeichnet) fließend. Magersucht ist wie die Bulimie eine psychosomatische Krankheit. Die Magersucht zeichnet sich durch sehr großen Gewichtsverlust und dem halten dieses aus.
Weiterhin spielt bei betroffenen die Angst irgendwann wieder mal dick zu sein, eine entscheidende Rolle. Halten können das Gewicht die betroffen durch eine sehr ungewöhnlich Form der Ernährung, die oft nur Lebensmittel mit sehr sehr wenig Kalorien beinhalten. Als Beispiel wäre hier vielleicht eine Ernährung nur mit Salatgurken zu nennen.
Betroffen sind meistens relativ intelligente Menschen, und von dieser Gruppe im Regelfall Frauen zwischen 15 und 25 Jahren. Erkrankte Männer gibt es im Vergleich relativ wenig, beziehungsweise vermuten wir einfach mal das diese sich nicht an einen Arzt oder Therapeuten wenden. So dürfte die Dunkelziffer von magersüchtigen Männer doch weitaus höher sein, als man auf den ersten Blick vermuten mag.
Die Diagnose einer Magersucht ist nicht ganz einfach, es gibt durchaus auch Menschen die einfach nur sehr dünn sind, sich aber doch gesund und ausgewogenen ernähren. Folgende Anhaltspunkte können beim erkennen dennoch hilfreich sein :
- BMI unter oder gleich 17.5
- Gewichtsreduktion durch: Sehr eingeschränkte Nahrungsaufnahme, extrem viel Sport, Missbrauch von Medikamenten
- Starke Angst vor einer Zunahme
- Gedanken nur um das Essen
Magersüchtige leiden fast immer an einem gestörten Bild von sich selbst, auch wenn der Oberschenkel nicht mehr dicker ist als ein Oberarm wird dieser oft noch als viel zu dick empfunden. Ein Leben ohne die Waage als eine Art von Kontrollinstrument ist für die betroffenen meistens nicht mehr möglich. Ein Hungergefühl ist bei betroffenen zwar noch vorhanden, wird aber so weit wie möglich „unterdrückt“. Als Kompensation bereiten Sie lieber recht deftiges Essen für Freunde und Verwandte zu, von dem sie selber allerdings nichts zu sich nehmen. Irgendwann kann dieses verhalten zu einer Fressattacke führen und die Magersucht mit der Bulimie vermischen.
Wer sich selber ein Bild verschaffen möchte, das folgende Video zeigt sehr eindrucksvoll wie sich betroffene im Spiegel sehen:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BI1kVBpuyZE[/youtube]
Magersucht kann zu einer ganzen Reihe von Schäden am Körper und der Psyche führen, ein paar möchten wir kurz an dieser Stelle aufführen.
- Mangel an lebensnotwendigen Nährstoffen
- Herzrhythmusstörung
- Durchblutungsstörungen bis hin zu Erfrierungen
- Einschränkung der Fruchtbarkeit
- Ausbleiben der Periode bei Frauen
- Knochenerweichung
- Osteoporose
- Depressionen
- Konzentrationsstörungen
Nun ein paar gute Nachrichten. Die Magersucht kann wenn der Betroffene es eingesehen hat meistens nahezu geheilt werden. Hier bietet sich in nicht ganz extremen Fällen eine ambulante Psychotherapie an. Der erste Schritt widmet sich hier dem Körper und dem Erlangen eines normalen Gewichtes. Im Anschluss daran wird versucht die Ursachen der Erkrankung zu behandeln (Probleme in der Familie, fehlendes Selbstbewusstsein .. ). Wenn der betroffene sich bereits in einem sehr kritischen Stadium im Bezug auf das Gewicht befindet kann auch eine stationärer Aufenthalt in einer Klinik notwendig werden.
Adressen von entsprechenden Einrichtungen finden sich in folgender Datenbank: Adressen Kliniken
Unterstützung finden sowohl Betroffene als auch Angehörige ebenfalls online in diversen Internet Foren und Chats.
Auch einige Bücher wurden zu dem Thema veröffentlicht. Besonders empfehlenswert sind nach unserer Meinung folgende Exemplare:
Wir hoffen das wir mit unserem kleinen Artikel etwas Aufklärungsarbeit leisten konnten, und sich die Menschen mal wieder ein paar mehr Gedanken um ihre Ernährung machen. Über Erfahrungen von Betroffenen und Angehörigen, würde wir uns in den Kommentaren sehr freuen.
Sehr wichtige Information für die jungen Mädchen. Die dürfen die Gefahr dieser Essstörungen gar nicht unterschätzen.
das ist eine schreckliche krankheit. die eltern müssen ihre kinder ständig im auge behalten.