Obstanbau zu Hause: Warum sich ein Naschbalkon lohnt
Egal ob zu Hause, im Supermarkt oder bei der Arbeit: Jeder von uns wird täglich irgendwo mit fett- und zuckerhaltigen Naschereien verführt. Es gibt aber auch gesunde Alternativen und die beste unter ihnen ist Obst. Und im Gegensatz zu Schoki und Fruchtgummi kann man die kleinen Naschereien aus der Natur einfach selbst zu Hause am Balkon anbauen – ganz ohne künstliche Zusatzstoffe und versteckte Kalorien.
Wenn du aus deinem Balkon auch eine bunte Oase der gesunden Ernährung machen willst, dann bist du hier genau richtig! Wir verraten dir, wie du mit wenig Aufwand aus deinem Balkon einen Obstgarten machst!
Wieso sollte ich mir einen Naschbalkon anlegen?
Ganz einfach: Früchte sind die Süßigkeiten der Natur! Haben die Erdbeeren aus dem Garten nicht immer schon besser geschmeckt als die aus dem Supermarkt? Und muss man sich heutzutage nicht bei jedem Lebensmittel, das man kauft, die Frage stellen, welche Pestizide und sonstige Giftstoffe sich darin befinden?
Sich gesund zu ernähren wird irgendwie immer schwerer und man verliert bei den vielen, vermeintlich gesunden, Produkten leicht den Überblick – vor allem beim Kalorienzählen. Darüber hinaus werden einem von der Lebensmittelindustrie auch immer wieder Fallen gestellt:
- Zum Beispiel mit Light-Produkten, die zwar weniger Fett, aber dafür eine Extraportion Zucker enthalten.
Wenn du es auch leid bist, beim Einkaufen nie genau zu wissen, was jetzt gesund ist, dann gibt es eine Lösung: Bau dir dein eigenes Obst an! Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch zu 100% gesund. Dafür reicht schon ein kleiner Balkon, der zumindest zum Teil von der Sonne beschienen wird. Falls du dich also ein wenig im Gärtnern versuchen willst, lies einfach weiter! Denn wir haben hier für dich die wichtigsten Schritte zusammengestellt, wie dein Projekt Naschbalkon ein Erfolg wird.
Die Vorzucht
Sind wir uns ehrlich: Die meisten von uns sind eher Typ ungeduldig. Jedoch ist Geduld eine der wichtigsten Eigenschaften, wenn es um den Anbau von Obst geht. Wenn man im Frühling damit beginnt, einzelne Samen in die Erde zu setzen, kann es schon einige Wochen dauern, bis man ein kleines grünes Pflänzchen im Beet entdeckt. Bei Erdbeeren muss man sich zum Beispiel bis zu sechs Wochen gedulden.
Man kann die Wartezeit aber auch ganz anders gestalten! Nämlich indem man bereits im Winter startet und sein Naschobst in der Wohnung vorzieht. Aber Achtung, hierfür braucht man entweder Glück oder viel Erfahrung, denn manche Pflanzen wollen, sobald sie fertig gekeimt haben, sofort ins Freie und verzeihen dabei wenig Abweichung.
Es kann auch vorkommen, dass die Pflanze bereits keimt, aber der Winter nochmal mit richtig kalten Temperaturen aufwartet. Auch hier kann es passieren, dass die kleinen Obstpflänzchen nicht richtig keimen– oder im schlimmsten Fall sogar gleich wieder aus dem Leben scheiden.
Am besten du lässt dich beim Kauf von Setzlingen und Samen im Baumarkt, der Gärtnerei deines Vertrauens oder auf professionellen Seiten beraten, wie du am besten beim Vorzüchten und beim Obstanbau vorgehst.
Den geeigneten Platz finden
Der perfekte Ort für das Anzüchten ist zum Beispiel ein Fensterbrett, auf das genügend Sonne scheint. Pflanzen brauchen vor allem Licht, Wärme und Wasser, um zu keinem. Für den professionellen Obstanbau kann man auch auf Gewächshausheizungen und spezielle Pflanzenlampen zurückgreifen. Mit diesen Gadgets kann man auch im Keller, dem Dachboden, oder einem anderen, eher dunklen und schattigem, Plätzchen in der Wohnung frühzeitig beginnen, seine Pflanzen aufzuziehen.
Aber auch der Stellplatz am Balkon ist entscheidend für den Erfolg des Projekts Naschbalkon. Der Bereich, wo deine Obstpflanzen stehen, muss zumindest zum Teil sonnig sein. Gar keine Sonne zu sehen, bedeutet für die meisten Obstsorten nämlich den sicheren Tod. Aber auch ganztägige, pralle Sonne vertragen die wenigsten Sorten. Der ideale Platz für dein Obst-Beet ist also irgendwo in der Mitte zwischen Schatten und praller Sonne.
Bei zu starker Sonneneinstrahlung kannst du mit Sonnenschirmen oder Bastmatten zumindest für ein wenig Sonnenschutz sorgen. Dasselbe gilt auch für starken Wind. Am besten ist ein sonniger, windgeschützter Platz: So werden sich deine natürlichen Naschereien bestens entwickeln und zu aromatischen Früchten heranreifen.
Eimer, Töpfe oder ein Beet?
Das ist ganz dir und deinen Vorlieben überlassen, kommt aber auch auf die Obstsorte an. Erdbeeren kann man quasi überall anpflanzen, da ihre Wurzeln sich in der Fläche und nicht in die Tiefe ausbreiten. Eine besonders nette Idee ist es, wenn man die Beeren dekorativ rund um eine andere Pflanze einsetzt.
Gut eignen würde sich zum Beispiel ein Kirschbaum. Ja du hast richtig gehört: Mittlerweile gibt es Mini- und sogenannte Säulenversionen von klassischen Obstbäumen, die nur ca. 1 bis 1,5 Meter hoch werden. Darüber hinaus entwickeln sie keine Baumkrone, da sie ihre Früchte direkt am Stamm tragen.
Achtung: Hier muss man sich vorab informieren! Manche Bäume, wie der Apfelbaum, brauchen in ihrer Nähe mindesten einen zweiten Baum ihrer Art, damit sie sich bestäuben können.
Die richtige Pflanzennahrung
Die Erde spielt eine besondere Rolle beim Obstanbau. Sie ist der Speicher für alle nötigen Nährstoffe, die die Pflanze zum Wachsen und Überleben braucht. Zur Aufzucht und für bestimmte Obstsorten braucht es spezielle Erde.
- Heidelbeeren brauchen zum Beispiel saure Erde: Hier solltest du Moorbeeterde oder Erde für einen Rhododendron kaufen.
- Ein Tipp unter Gärtnern ist es, Hornspäne in die Erde zu mischen. Das ist ein natürlicher Dünger, der die Pflanze langsam mit Stickstoff versorgt.
Viel Wasser, Dünger und tägliches Gießen ist bei einem Naschbalkon Pflicht! Dabei solltest du unbedingt darauf achten, entweder sehr früh oder eher spät am Tag zu gießen. Das kommt daher, dass die Sonnenintensität im Sommer untertags besonders hoch ist. In der Früh und am Abend lässt sie hingegen nach. Pflanzen, die bei direkter Sonneneinstrahlung gegossen werden, können leicht verbrennen.
Auch beim Dünger solltest du nicht sparen. Empfehlenswert ist es dabei auf Bio-Dünger zu setzen, da du dein Obst direkt isst, wenn es reif ist. Und du legst deinen Naschbalkon ja an, um Zusatzstoffen aus dem Weg zu gehen!
Die Erde speichert den zugegebenen Dünger, aber alle paar Wochen muss man die Pflanze wieder mit Nährstoffen versorgen. Im Gegenzug versorgen ihre Früchte dich mit Vitaminen. Ein herrliches Geben und Nehmen also!
Die Sorten: Welches Obst kann man am Balkon anpflanzen?
Wie bereits erwähnt gibt es mittlerweile viele Züchtungen, die speziell für Balkon und Terrasse geeignet sind. Sogenanntes Säulenobst ist ein echter Hingucker und man kann Kirschen, Birnen, Äpfel, Aprikosen, Pflaumen und Pfirsiche ganz einfach im Eimer ansetzen. Darüber hinaus haben sich in Deutschland folgende Obstsorten als Naschbalkonbewohner bewährt:
- Erdbeeren: Setze hier auf Monatsbeeren, da sie mehrmals im Jahr Früchte tragen.
- Heidelbeeren: Nicht vergessen, dass sie eher saure Erde benötigen!
- Trauben wachsen am besten an einem Gitter, das an der Wand befestigt ist: Das ist auch garantiert ein besonderer Hingucker auf deinem Balkon!
- Himbeeren und Brombeeren, die es mittlerweile auch extra für den Balkon in kleineren Varianten und ohne Stacheln gibt, brauchen es sonnig und windgeschützt.
- Exoten wie Zitronen, Physalis und Feigen wachsen auch in Deutschland, Zitronen brauchen jedoch bis zu 14 Monate bis sie reif sind!
- Auch seine eigenen Melonen kann man zuhause anbauen. Sie haben es gern schattig und warm.
Die Vorteile: Natürliche Balkon-Deko und gesunder Snack
Ein Naschbalkon ist eine wahnsinnig gute Idee, wenn du dich gesünder ernähren willst. Darüber hinaus hast du so auch immer etwas Süßes daheim, wenn dich der Heißhunger hinterrücks überfällt.
Jedoch ist ein eigenes Obstbeet auch mit viel Arbeit verbunden. Tägliches Gießen und ausreichend Sonne sind nur zwei der Dinge, die Pflanzen zum Wachsen brauchen.
Der Aufwand lohnt sich aber! Selbst angebautes Obst, schmeckt um Welten besser als jenes, das du im Supermarkt kaufen kannst. Und darüber hinaus sparst du dir eine Menge an Geld, da besonders Beeren sehr teuer sind! Also trau dich und verschönere deinen Balkon mit gesunden Naschereien aus der Natur!
Hallo, Euer Beitrag einen Naschbalkon anzulegen finde ich klasse. Ganz einfach ist es nicht, aber mit der nötigen Anleitung ist es machbar. Ich habe selbst habe einen kleinen Balkon und darauf auch ein Pflanzen von denen ich naschen kann, nun aber werde ich mich intensiver damit beschäftigen. Ziel ist es ja, weg von den süßen Verführungen, die ja sozusagen an jeder Ecke lauern. Seien es im Schreibtischkasten die Gummibärchen, oder die Bonbons, wenn es im Hals kratzt oder, oder, oder! Ich selbst versuche mich zuckerfrei zu ernähren. Ja zugegeben manchmal klappt es nicht, da landet eben ein Löffel Zucker im Kaffee. Mein Erfahrung bis jetzt ist, es macht sich auf der Waage bemerkbar. Und ich muss nicht leiden. Glücklicherweise gibt es ja zum Zucker gute alternativen, wie zum Beispiel Birkenzucker, Kokosblütenzucker usw.. Mein Fazit dazu ist: Man muss nicht leiden und hungern und auf alles mögliche verzichten um Gewicht zu verlieren, nein eine gesunde Ernährungsumstellung bringt dauerhaften Erfolg, ohne Jo-Jo. Viele Grüße Thomas